deutscher Politiker; SPD; Vizepräsident des Bundesnachrichtendienstes (BND) 1970-1979
* 5. November 1931 Braunschweig
† 24. Mai 1987 Hamburg
Wirken
Dieter Blötz absolvierte nach Abschluß der Volksschule zunächst (1945-48) eine kaufmännische Lehre und war anschließend bis April 1959 als kaufmännischer Angestellter tätig. Von 1950-53 besuchte er eine Abendoberschule bis zum Abitur und studierte dann, beruflich zeitweilig zum Studium beurlaubt, 1954-56 an der Akademie für Gemeinwirtschaft und anschließend an der Universität Hamburg bis 1959 ohne Abschluß Betriebswirtschaft. Er befaßte sich besonders mit Fragen des Großgenossenschaftsverbandswesens. Politisch schloß sich B. 1955 der SPD an. 1959 avancierte er bereits zum SPD-Landesgeschäftsführer in Hamburg, er wurde SPD-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksversammlung von Hamburg Mitte und zog 1966 als Abgeordneter in die Hamburger Bürgerschaft ein, der er bis 1970 angehörte. Als Vorsitzender des Innenausschusses machte er sich durch seinen Kampf gegen Korruption und Nepp im Vergnügungsviertel St. Pauli rasch einen Namen.
Die Berufung B.s zum Vizepräsidenten des Bundesnachrichtendienstes in Pullach bei München im Frühjahr 1970 durch den damaligen Chef des Bundeskanzleramtes, Bundesminister Ehmke, wurde in der Öffentlichkeit heftig kritisiert. Man vermißte in seinem Lebenslauf einen Hinweis auf nachrichtendienstliche Erfahrungen. Als Stellvertreter von General a.D. Gerhard Wessel, der im Frühjahr 1968 den legendären Reinhard Gehlen abgelöst hatte, sollte aber nach dem ...